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ENTSTEHUNG

In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte General Motors zusammen mit der Tochterfirma Electromotive Division (EMD) einen Loktyp, der in den USA in kürzester Zeit den unwirtschaftlichen Dampfbetrieb ablöste. Es entstanden die Loktypen FT,F3,F7 und F9. Einige technische Verbesserungen machten den Unterschied zwischen den einzelnen Modellen aus. Der Antriebsmotor war dagegen immer derselbe, ein 16 Zylinder 2-Takt Dieselmotor vom Typ 567B/C mit 1500/1750 PS. Nach dem Krieg wurde dieser Loktyp mit der Bulldognase auch in Europa unter Lizenz bei NOHAB in Schweden und AFB in Belgien gebaut. Als 1954 die internationale Fahrplankonferenz die Mindestgeschwindigkeit von Schnellzügen auf 80 km/h heraufsetzte, mussten die CFL schnellstens eine langfristige Lösung herbeisuchen, da ihre Dampflokomotiven mit 80km/h den neuen Normen nicht gewachsen waren. Man beschloss daher vier schwere Diesellokomotiven zu bestellen, eingebunden in einen schon getätigten Großauftrag der belgischen Eisenbahnen. Eine Dreierkonvention wurde unterzeichnet zwischen der SNCB der CFL und der Lokschmiede Anglo-Franco-Belge in La Croyère (B) ,welche vorsah, daß die vier Maschinen , die ursprünglich für die SNCB bestimmt waren, prioritär an die CFL geliefert wurden. AFB baute die Lokomotiven nach Plänen von General Motors und der schwedischen Lokschmiede NOHAB.

LEBENSLAUF

Am 21. April 1955 wurde die 1604 offiziell bei den CFL in Dienst gestellt. Ihre Hauptaufgabe war es Schnellzüge auf der Nordstrecke zu befördern. Nachts übernahmen sie auch schwere Güterzüge in der Minettegegend. 1964 übernahmen die Loks der Baureihe 1800 die Schnellzüge und die Loks der Reihe 1600 übernahmen den Personenverkehr auf der Nordstrecke. Dies sollte ihr Haupteinsatzgebiet bis Ende der achtziger Jahren bleiben. Anfang der neunziger Jahre fuhren sie wieder Schnellzüge nach Trier. Nach der kompletten Elektrifikation der Nordstrecke verloren die 1600 ihr Haupteinsatzgebiet. 1989 wurde die 1601 bereits verschrottet. Ein ministerieller Beschluss vom 3.31988 sollte die 1604 vor dem Schrotthändler retten. Am 6.5.1988 erhielt die 1604 unter beisein von vielen Persönlichkeiten, unter ihnen der damalige Kulturminister Robert Krieps, eine Gedenkplatte mit der Aufschrift: „PARC INDUSTRIEL ET FERROVIAIRE FOND DE GRAS“. Von nun an war die 1604 ein nationales Monument. Am 23.9.1994 zog die 1604 ihren letzten Planzug bei den CFL. In ihrer ganzen Laufbahn hatte sie 2.870.000 km zurück gelegt.

RESTAURIERUNG

Am 10.September 1995 beschlossen 10 Eisenbahnfreunde der Vereinigungen 5519 und GAR sich in einer Arbeitsgruppe zusammen zu finden, mit der Zielsetzung die 1604 komplett zu restaurieren. Die Arbeiten begannen am 16.Septenber 1995. Zuerst wurde die Karosserie und die beiden Führerstände erneuert. Diese Arbeiten dauerten 2 Jahre. Danach erhielt die Lok von den CFL eine technische Aufarbeitung im AW Luxemburg. Schlussendlich wurde der Motorraum aufpoliert und die Lok in ihren originalen CFL Farben lackiert. Am 16 August 1998 waren die Arbeiten abgeschlossen. Mehr als 3000 freiwillige Arbeitsstunden waren für die Restaurierung notwendig. Nun steht die 1604 als funktionstüchtige Museumslokomotive zur Verfügung und soll die Entwicklung der Eisenbahn in den 50er Jahren festhalten. Sie steht jetzt für Sonderzüge jeglicher Art zur Verfügung.

 Linktipps:

Diesellok.lu

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